Mitfühlende Objektivität / Urteilsfreiheit

Mitfühlende Objektivität / Urteilsfreiheit

Naturgemäß sind diese Rollen auch in unserer physischen Lebensweise vorhanden. Wenn z. B. Person A mit Person B eine Auseinandersetzung hat, Person B hierbei unterliegt und Person C dazwischengeht, haben wir hier alle drei Rollen.
.) Person A - Verfolger / Täter
.) Person B - Opfer / Flüchtling
.) Person C - Retter / Helfer

Hier möchte ich allerdings auf die unbewusste, prägende Seite dieses Dramadreiecks hinweisen und eingehen:
Je nach Empfinden der Situation neigen wir zu unterschiedlichen Rollenverhalten.
Aufgrund der Prägung unserer Erziehung und unserer Wertvorstellungen bevorzugen wir gewisse Sichtweisen und urteilen entsprechend.
Wenn es zu bestimmten Situationen kommt, spielt der Betroffene eine der drei Rollen am liebsten. Niemand ist tatsächlich einer Rolle verpflichtet.

Sobald ein Mensch sich auf eine dieser Rollen einlässt, wird seine objektive Urteilsfähigkeit beeinträchtigt, da er dazu neigt, die Situation aus seiner Rollenansicht zu beurteilen.
Es besteht die Möglichkeit zu üben sich aus den einzelnen Rollenverhalten zu distanzieren und diese somit zu objektivieren. Eine Situation klar zu überblicken wird hiermit erleichtert. Dadurch reduziert sich ebenfalls der Wille, darüber zu urteilen. Wo Emotionsfreiheit, da Urteilsfreiheit.

Neal Donald Walsh - Observer (Conversations with God)


Beachte, betrachte und beobachte.


Solltest du eine emotional unangenehme Begegnung haben, könnten dich die 5 emotionalen Phasen interessieren.

Übung:
Am einfachsten funktioniert dies in Situationen, in die man sich nicht direkt involviert fühlt.
Versetze dich in die Lage jedes Beteiligten. Sollte eine der Parteien rational und empathisch schwer nachvollziehbar sein, kannst du bewusst nachfragen, bis die Nachvollziehbarkeit für dein Verständnis gegeben ist. Verlasse dich auf deine Intuition, jedoch lasse dich möglichst unbeeindruckt von emotionalen Impulsen, die dich möglicherweise in eines der Rollenverhalten hineinlocken.
Sobald dir bewusst wird, dass du Partei ergreifst, prüfe nochmals durch einen emotionalen Reset dein Urteil und frage dich ob du rational oder emotional zu der Entscheidung gekommen bist.

Eine erfolgreich gelöste Dramadreieck-Erfahrung beinhaltet, dass der Täter seine Tat erkennt, bereut und sühnt, das Opfer dem Täter verzeiht und sowohl Täter als auch Opfer dem Retter danken. Erst dadurch befreien sich alle Beteiligten wirksam aus ihren Rollen.