Indigene Tradition der Q´ero (Inka)

Schamanismus wird von Völkern, die ihn betreiben, als der Ursprung der Religionen betrachtet.

Es begann mit dem Versuch, Krisen zu bewältigen: den Tod und plötzliche Krankheit, Regen und Dürre zur unpassenden Zeit.
Also entstanden Zeremonien zur Harmonisierung und Herstellung des Gleichgewichts.
Schamanen lernen also durch all das zeitlose menschliche Leiden - Krankheiten, Chaos und Krisen - Situationen zu verändern.

"Worüber man nicht auch lachen kann, das ist nicht heilig." - Schamanenweisheit

 

Die Tradition der Q´ero (Nachfahren der Inka)

Die Q'ero-Indianer erkennen sich als Nachfahren der Inkas. Nach der Überlieferung konnten sich ihre Vorfahren als einzige vor dem Genozid der Spanier retten (Conquista).
Die Q´ero-Tradition ist ein mystisches Priestertum, was heißt, dass sie eine Priesterhierarchie besitzt und dass die Traditionswerte nicht ausschließlich mit dem mentalen Intellekt erfassbar sind.

Die Q´eros achten stark darauf, dass sie sich in unterschiedlichsten Bereichen in Harmonie befinden. Ein Beispiel ist die Balance der Dreierkräfte: Kraft des Geistes (Yachay) - Kraft des Herzens (Munay) - Kraft des Körpers (Lianqay).

"Die Inkas haben nie Gurus akzeptiert, da Sie davon ausgehen, dass Menschen im Wert grundsätzlich gleich sind. Da sich unsere individuelle Seelenstruktur voneinander unterscheidet, ist es wichtig unser Wissen auszutauschen, um voneinander zu lernen.
Bei den Inkas, deren Reich riesig war, gab es lediglich eine einzige Regel, was das Zusammenleben in einer Gemeinschaft anging, nämlich "Ayni", das ist der Ausgleich zwischen dem *Geben* und *Nehmen*."

Die Sprache der Q´ero nennt sich *Quechua* oder auch *Runasimi*.
Ich persönlich empfinde diese Sprache als sehr rund, fließend und lieblich.
Die Chakren (Energieräder) beispielsweise nennen sich hier "Nawi" [njaui], was Auge bedeutet.


Der "Heilige Raum"

Vor Ritualen und Heilzeremonien wird ein so genannter "Heiliger Raum" geöffnet.
Dafür ist es gut möglichst genau zu wissen, wo sich die Himmelsrichtungen befinden. Du kannst das folgende Gebet in Englisch benutzen oder dein eigenes kreieren. Achte darauf das die vier Himmelsrichtungen sowie das Obere und das Untere darin Vorkommen. Wie schon erwähnt kommt es nicht allein auf die Worte, an die gesprochen werden sondern speziell auf die Qualität. Du kannst dich währenddessen mit dem Gesicht jeder Himmelsrichtung zuwenden und auch etwas Räucherstoff in die Richtung fächeln. Du kannst aber auch in der Ruhe dein Bewusstsein in die entsprechende Richtung ausrichten.

Auszug aus Alberto Villoldos "The Power of Shamanic Healing"


Nachdem du den "Heiligen Raum" geöffnet hast, steht dir die ganze Kraft des Universums zur Seite. Mache deine eigenen Erfahrungen in ihm. Und sei dir der Anwesenheit der Helfer aus der Spirit Welt bewusst, bitte um Hilfe oder Informationen und du wirst sie bekommen. Der Schamane hat eine Abmachung mit dem Spirit: Wenn der Schamane ruft, antwortet der Spirit und anders herum.
wichtig: Der "Heilige Raum" muss immer wieder geschlossen werden. Bedanke dich dafür bei jeder Richtung für ihre Hilfe und ihren Schutz und verabschiede dich von ihnen.

Auszug aus Alberto Villoldos "The Power of Shamanic Healing"

 

Die Mesa

Viele Paqos (Priester) benutzen eine Mesa (mobiler Altar).
Die Mesa ist das äußere Symbol für die persönliche Kraft. Sie stellt auch die Verbindung zu der spirituellen Tradition, deinen spirituellen Lehrern, heiligen Orten und den übernatürlichen Wesen, das heißt zu den Naturkräften, mit denen Du direkten persönlichen Kontakt hattest, dar.

Verwendungszwecke der Mesa
1. Um einen heiligen Raum zu segnen und zu öffnen für Rituale und Zeremonien.
2. Um die Kraft deiner Lehrer und heiligen Wesen anzurufen dir oder einer anderen Person zu helfen.
3. Um zu jeder Zeit zu beten, für dich selbst oder in einer anderen Situation.
4. Um dich oder andere zu unterstützen bei Sebstheilungsprozessen.
5. Zur Seelenrückholung.
6. Beim Herstellen und darbringen von Despachos.

[Q´eros & andere Meister der Tradition]